Leidenschaft spüren

Oft verstehen wir erst im zeitlich entfernten Nachgang, was uns zu den Orten und Menschen und Wünschen gebracht hat, die uns im Jetzt umgeben und die uns unsere Leidenschaft(en) leben lassen. Interesse und Mut für die Selbstbestimmung und Reflexion des eigenen Lebens vorausgesetzt. Irgendwie. Und mit Situationen gewürzt, die einem das ganze Leben auf den Kopf stellen. Manche nennen diese Krise, ich würde sie wohl eher Dankbarkeit zu Veränderungsimpulsen nennen. Oder wie oft praktizierst du den Handstand, der dir die Sicht auf die Welt aus umgekehrter Perspektive zum Alltagserlebnis macht? Sportakrobaten oder auch Yogis und Yoginis mögen hier dem normal sterblichen Hamsterrad-Läufer voraus sein, wenngleich es egal ist, ob man dem sportlichem oder dem veränderungsfreudigen Ehrgeiz folgt. Kraft- und Balancetraining verlangt beides.

… Leben der eigenen Leidenschaften …

Falls du gerade nichts anderes zu tun hast, dann probiere es doch mal wieder aus, wie das war, kopfüber im Handstand zu stehen. Oder nutze das wunderbare Mittel der Kommunikation, dich für den veränderungsinduzierenden Handstand im Kopf fit zu machen. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass irgendwann einmal dies deine letzten Worte sein könnten: Gut, dass ich immer alle Pflichten erledigt habe, bevor ich mir Zeit für mich genommen und meinen Leidenschaften Lebensraum gegeben habe. Es mag nicht einfach sein, bereits heute an das „irgendwann einmal“ zu denken. Doch es ist eine reale Betrachtung. Die Realität des Alltags. Der Alltag im Geschäftsleben, in der Familie, in Beziehungen, in Freundschaften. Dort, wo Glück, Wohlbefinden und Gesundheit geprägt werden. Dort, wo es um das Leben der eigenen Leidenschaften geht – zu Menschen, mit Herz, für Ziele, in passender Umgebung. Oder wie Karl Lagerfeld einmal gesagt hat: Wer gestresst ist, macht etwas falsch. Den amüsiert seine Arbeit nicht.

Meine Bedürfnisse wahrnehmen können.

Immer wieder habe ich den Satz Ohrr, das tut mir aber leid. gehört, wenn ich Menschen die Trennung von meinem Partner und meiner mitgegründeten Firma mitgeteilt habe. Dabei war mein Gefühl geprägt von Erleichterung und einem großen Freiheitsgefühl. Ich wollte kein Mitleid. Keine Traurigkeit. Im Gegenteil. Seit langer Zeit habe ich mich wieder selbst gefühlt. Meine Bedürfnisse wahrnehmen können. Das Leben gespürt. Mein Leben. Und dabei erfahren, dass es Flügel verleiht, wenn Menschen einem zuhören, Fragen stellen, ansprechbar sind und Unterstützung anbieten. Und auch wenn es mich vier Jahre gebraucht hat, den Mut für diesen selbstbestimmten Weg zu fassen, selbst über diese Zeit bin ich dankbar. Ohne sie hätte ich nicht zu mir ans Herz gewachsenen Menschen gefunden. Ohne sie wäre ich nicht zum Leben und Arbeiten nach Island gekommen. Und letztendlich würde ich noch immer davon träumen, Geschichten von Mensch und Welt in einem Blog zu schreiben.

Ich mag die persönlichen Geschichten hinter der gängigen Mir geht`s gut-Antwort. Ich will erfahren, was Menschen motiviert, was ihre inneren Treiber sind und was hinter Sympathie und Antipathie füreinander steckt. Und vor allem bin ich unverbesserlich neugierig. Deshalb gibt es hier Geschichten von und für Menschen, die sich des Lebens freuen. Hoffentlich interessant genug für dich, dass du immer mal wieder vorbei schaust. Oder dich vielleicht traust, von dir zu erzählen. Von deinen Erfolgen und Niederlagen. Direkt und unkompliziert im nachfolgenden Kommentarfeld oder persönlich vertraulich in einer  Nachricht an mich.

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